- Bewegender Vortrag über die Speyrer Widerstandskämpferin Emma Schultheis
- Vortrag zu „Cybermobbing / Cybergrooming“
Der Countdown läuft …
Wir, 12 Schülerinnen und zwei Lehrer, haben uns das Jahr über damit beschäftigt, eine Sonde mit Kameras, GPS-Tracker und verschiedenen Experimenten zu bauen und auszustatten, um diese an einem kaum bewölkten Tag von dem Dudenhofener Martinshof steigen zu lassen.
An dem besagten Mittwoch, wurden die Schülerinnen benachrichtigt und versammelten sich morgens im Physiksaal, um die letzten Vorbereitungen an der Styroporsonde zu treffen.
So wurde vor dem Start nicht nur (sehr) sorgfältig darauf geachtet, dass alle Kameras sowie GPS-Geräte angeschaltet waren, sondern auch unsere folgenden Experimente verbaut:
1. Schaumküsse unterschiedlicher Größen, um die Reaktion der Eischneecreme auf die Höhe und Luftverhältnisse zu untersuchen und zu beobachten.
2. Perlen, die bei UV-Einstrahlung reagieren. Die Perlen haben wir mit verschiedenen Sorten und Stärken von Sonnencremes ausgestattet.
3. Eine Cellosaite außerhalb der Sonde, um zu prüfen, ob sich die Töne der bespielten Saite vor und nach der Landung unterscheiden.
Der Start, bei welchem uns ein Mitarbeiter von TE Connectivity, unserem Sponsor, begleitete, verlief trotz kurzzeitiger technischer Schwierigkeiten reibungslos, besonders da jede Schülerin zugewiesene Aufgaben hatte und diese ausführte.
Nach dem Start war die erste Anspannung vorbei und wir fuhren wieder zur Schule zurück, um unsere wohl verdiente Frühstückspause zu haben und auf die ersten Daten der GPS-Geräte, sowie die Ortsberechnung der Landung abzuwarten.
Nun begann unsere elektronische Schnitzeljagd und wir fuhren ca. 1,5 h nach Reichelsheim und versammelten uns dort bei einem Supermarkt, um uns kurz auszutauschen und die nächsten Schritte zu besprechen.
Wir vertrieben uns ein bisschen die Zeit, bis wir nach etwas weniger als einer halben Stunde endlich aktuellere GPS-Signale erhielten und in Richtung Wörth am Main fuhren.
Wir bekamen alle 10 Minuten neue GPS-Daten und folgten diesen, bis uns angezeigt wurde, dass die Sonde sich nicht mehr in Bewegung befand.
Die letzten paar Meter liefen wir zu Fuß im Odenwald zwischen Hessen und Bayern, bis wir zu unserem Schreck und außer Atem unsere Sonde samt knallrotem Fallschirm circa 25 Meter hoch in einer Baumkrone fanden.
Nach den ersten kläglichen Versuchen gemeinsam den Baum zu schütteln oder Zweige und Steine nach der Sonde zu werfen, realisierten wir, dass wir Hilfe brauchten und so war unsere erste Anlaufstelle der Förster der Gegend.
Dieser kam zwar relativ zügig, konnte uns jedoch leider nicht helfen. Unsere nächste Anlaufstelle war dann die freiwillige Feuerwehr, welche sich bereit erklärte, erstmal die Situation einzuschätzen. Doch der Mann von der freiwilligen Feuerwehr war erst genauso ratlos wie wir, aber sehr interessiert an unserem Projekt. Zum Glück vermittelte er uns zur nächsten Bergwacht und lud uns ein im Feuerwehrrevier zu warten, kurz auszuruhen und uns Getränke zu nehmen.
Gegen 16 Uhr fuhren wir dann mit zwei Autos, einem Feuerwehr Auto und der Bergwacht zu unserer Sonde, die immer noch unerreichbar für uns schien.
Endlich konnte uns geholfen werden, da die Bergwacht es nicht nur schaffte mit einem schleuderähnlichem Instrument unsere Sonde vom Baum zu schießen, sondern den Baum sogar hoch kletterte, um den verhedderten Fallschirm zu bergen.
Wir waren überglücklich, unsere Sonde wieder zu haben und vor Ort keine größeren Schaden an ihr oder den technischen Geräten festzustellen zu können.
Vor der Abreise unterhielten wir uns herzlich mit der Bergwacht und dem Feuerwehrmann, bedankten uns und erklärten ihnen noch mehr zu unserem Projekt.
Nach der Aufnahme von Gruppenbildern, verabschiedeten wir uns und traten die zweistündige Heimreise an und kamen abends gegen 20 Uhr wieder in Speyer an.
Die nächsten Tage waren gefüllt mit Aufregung, wie wohl die Ergebnisse der Kameras waren und vielen Gesprächen mit Mitschülern und Lehrern über den doch eigentlichen chaotischen Tag, den Leuten, denen wir begegnet sind und die tollen Erfahrungen, die wir machen konnten.
Das Projekt hat uns allen sehr viel Spaß gemacht und hat super spannende Ergebnisse als auch Aufnahmen ermöglicht.
Ich persönlich wäre jederzeit wieder bereit, ein Projekt wie dieses zu starten, um nicht nur weitere Erfahrung zu sammeln und umzusetzen, sondern wieder einen tollen und spannenden Tag mit Freunden, Lehrern und noch interessanteren Ergebnissen und Bildern erleben zu können
(nur diesmal mit der Hoffnung, dass die Sonde nicht 25 Meter oben im Baum landet, ein Feld wäre da natürlich sehr gut).
(Amélie Mercedes Dres, MSS11)
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